Viele werden sich bestimmt fragen: was an dieser Lampe eigentlich so besonders, neu und teuer sein soll,
außer dem Achaten und dem Glas? Die Antwortet lautet: Tiffany formte seine Oberflächen von Modellen
ab. Ich dagegen konstruiere ohne „stützende Form“ und muss daher die Glasstücke passgenau
auf Gehrung schleifen. Die erste Methode erzeugt schnell wiederholbare Massenprodukte, meine Arbeitsweise
erschafft die Körper auf wesentlich langwierigere Art aber dafür werden es dann grundsätzlich
Unikate.
Da die dafür verwendeten Glasscheiben weder absolut gerade noch überall gleich dick wie Fensterglas
sind, erschwert das Ganze erheblich. Zumal sich die zulässigen Fehlermaße nur im untersten Teil eines Millimeters
bewegen und die Abweichungen bei den Scheiben in Millimetern zu messen sind. So erfordert schon der
Ausgleich dieser Fehler besonders viel Geduld, Feinmotorik und Augenmaß. Und ohne die Gehrungen würde sich die Breite der Nähte mehr als verdoppeln.
Wer weiß schon das Glas, physikalisch gesehen, zur Gruppe der Flüssigkeiten gehört, und
man es auch "als in der Zeit gefrorene Flüssigkeit" bezeichnen könnte? Glas hat keinen Schmelzpunkt,
sondern mit steigender Temperatur nimmt die Viskosität ab. Wenn man ein Methusalem mit längster Geduld
wäre könnte man nach Jahrtausenden sehen, dass eine senkrecht aufgestellte Platte Glas sich von oben
nach unten verdickt hat. Das Glas ist geflossen.
Glas ist also eine spezielle Flüssigkeit und jede der hier verwendeten Mischungen ist anders. Man sagt zwar immer das Wort Glas aber
die Unterschiede im Verhalten und den Fehlertoleranzen können gewaltig sein, von einem Fensterglas zu opaken
Tiffany Gläsern oder auch zu aufgeladenen Gläsern der Sorte Spectrum Baroque.
Da ich nun der Erste bin der Muster von Glasscheiben, durchgehend auf Körpern bringt und damit einmalige und
besondere Lampen machen kann.
Dabei verwende ich die Werkstoffe und einen Teil der Verfahren Tiffanys und ich kann sagen, dass fast alle die
diese Lampen sehen sich gewaltig vertun. Da die Meisten die Dimensionen der Probleme die es bringt so etwas nach
zu machen völlig unterschätzen. Sowie die Probleme der 3. Dimension, die daraus entstehen wenn man aus Körpern einen
größeren Körper zusammenbaut und dabei das Muster außen beachten muss.
Hinzu kommt die Inhomogenität vieler Gläser. Eingeschlossene Luftblasen, wie auch die strukturierte
Oberfläche erschweren das Brechen in schmale Streifen. Härte- und Dickeschwankungen, der mit
verschiedenen Zuschlägen zusammengeschmolzenen Gläsern, bringen beim Brechen der Streifen manch
unangenehme Überraschung was dann unweigerlich zu Ausschuß führt. Auch wegen der hohen Bruchgefahr ist die weitere Arbeit mit den (langen, schmalen)
Streifen besonders zeitaufwendig. Glasstreifen von 20 mm Breite und 600 mm Länge zerbrechen eben wesentlich
leichter als kleine fast quadratische Scherben und man muss sie entsprechend vorsichtig behandeln. Und
schließlich erhöhen diese Abmaße beim Löten nochmals die Gefahr des Springens, was den
Aufwand weiter steigert.
Nun werden Sie sich fragen: ob es denn nicht einfacher geht –
wie bei der normalem Tiffany ? Die Antwort darauf lautet nein (es sei denn man verwendet Kunststoffe). Denn traditionelles Tiffany kann wegen der
Knick-Spalten keine durchgehenden Muster erzeugen. Hierbei entsteht eben bei jeder Naht ein Abstand und dieser
fehlt nun im Muster. Da jedoch gerade durch die durchlaufende Maserung der kompakte, einheitliche Eindruck zu
Stande kommt wären solche Imitate optisch sehr mangelhaft. Auch überlasse ich dem Achat die Form des
späteren Körpers zu bestimmen. Ich presse ihn also nicht einfach mit der Säge in eine 8-EckForm um
zu standardisieren. Meinen Katalog der Formen liefert die Natur und mein KonstruktionsVermögen ; und beides
ist nicht aus Styropor :-).
Das Muster einer einmaligen Glasscheibe (siehe oberes Bild) umfasst eine Achatscheibe. Aus zwei einmaligen Werken
von Natur und Mensch geschaffen ist ein Unikat (siehe unteres Bild) entstanden. Oft könnte man glauben das
die beiden Bestandteile schon von vornherein füreinander bestimmt gewesen wären. Ich meine, dass sich
der Aufwand lohnt. Die einfache Eleganz der klaren Formen und der sparsame Umgang mit Farbeffekten erzeugt eine
zeitlose Ästhetik. Diese Objekte werden lange „modern“ bleiben und für den geneigten
Betrachter mehr als nur eine Lampe sein.
Eine Glasscheibe mit Muster zu zerschneiden und sie dann auf Körpern mit durchgehendem Muster wieder
zusammen zu bauen ist fast unmöglich.
Es gibt nur wenige Möglichkeiten und meine ist die Säule. Bei ihr kann man bei jeder von der
Vorderkante nach hinten (unsichtbar) die Seitenflächen der Scheibe abschleifen und beim zusammensetzen passt
dann das Muster wieder. Bei allen anderen Körpern bis auf bestimmte Pyramiden-Formen ist es dies
unmöglich. Nun bin ich als Erster auf eine Idee gekommen der diesen Umstand nutzen kann. Zu Anfang hat man
mich immer gefragt: ?wozu dieser immense Aufwand des Schleifens in winzigen Dimensionen. Heute dagegen meinen die
Meisten wohl dies sei so einfach und schnell zu machen, wie es logisch und kompakt aussieht. Ich frage mich
dabei: ?wie lange es wohl dauert bis die Leser dieser Sätze begreifen das ich hier wirklich etwas
Einzigartiges zeige.
Bisher haben das wohl nur die Betrüger unter uns begriffen, denn die einzigen e-Mails die ich bekomme sind
von Leuten die mich ausforschen wollen und dafür auch schon mal vorgeben von einem Magazin zu sein. Ich
könnte doch für sie (gegen Honorar) in 2000 Worten mich und meine Arbeit beschreiben.
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