Der Mensch ist im Allgemeinen zu egoistisch als das er Konzepte verstehen und akzeptieren
kann, welche zum Besten der Allgemeinheit in der Zukunft dienen sollen und ihm dafür heute etwas
abverlangen.
Strategische Konzepte werden durch die kurzen (Wahl-)Zeiträume unmöglich gemacht und so wird nur noch
kurzfristig gesehen und gehandelt. Und dabei wird dann noch mehr auf die Massenwirksamkeit der Argumente
geschielt oder wie man dem politischen Gegner einen Möglichst großen Schaden zufügen kann.
Schlimmsten Falls dazu führt das dazu, dass die heutige Regierung (wenn sie erkennt das ein Machtwechsel
ansteht) die Ausgangsposition der nächsten Regierung z.B. durch absolutes leeren der Staatskasse
schwächt. So bleibt die Vernunft auf der Strecke aber man kann ja die Hauptverantwortung auf den Wähler
abwälzen.
Die Überlegung, die Egoismen eines Alleinherrschers durch die vielfältigen Egoismen von gewählten
Herrschern zu ersetzten, kann ich ebenso wenig nachvollziehen wie das Konzept der ständigen Wahlen. Hier
wird doch bloß eine eingeschlagene (womöglich falsche) Richtung durch den ständigen
Richtungswechsel ersetzt. 10 Meter nach rechts, dann 8 Meter nach links, 2 Meter voran, 4 Meter nach rechts und
zum Abschluss 6 Meter links und 3 zurück und wir stehen dem Startpunkt so nahe wie nie zuvor. Aber dabei
wird soviel Zeit und Energie verbraucht das dann eine Lösung x-mal teurer oder gar unmöglich wird.
Mit dem Wort Demokratie ist immer auch der Begriff frei verbunden. Freie Presse, freie
Meinungsäußerung, freier Wille.
Nun wird aber gerade dieser "freie Wille"von Ergebnissen der modernen Hirnforschung stark infrage gestellt ohne das diese Erkenntnisse bisher einen Eingang in
die Abläufe unserer öffentlichen Belange gefunden haben.
An anderer Stelle habe ich von Sympathie-Wahlverhalten gesprochen und festgestellt dass ein solches wohl kaum zur
Findung einer optimalen Regierung beitragen kann. Nun zeigen neue Forschungsergebnisse das die menschliche
Gesichtererkennung und die damit einhergehende Einstufung in sympathisch/unsympathisch in einem uns bewusst
unzugänglichen Teil des Gehirns innerhalb sehr kurzer Zeit (ab 0,3 Sekunden) abläuft. Wie kann man
erwarten, dass das massenhafte zählen solcher, dazu noch unbemerkt manipulierbarer, Vorgänge die
begabtesten, best ausgebildeten oder nur ehrlich motivierte Entscheider auswählt? Hier wird doch nur
scheinbare Verantwortung auf unwissende Massenmenschen abgewälzt und damit ein trügerischer Frieden auf
Zeit gewonnen.
So sehe ich denn die heutige Politik in den westlichen Systemen mehr als unterhaltsamen Zirkus, der von den
eigentlichen Problemen ablenken soll, an. Die modernen Demokratien sind nur in absoluten Überflusszeiten
stabil, denn nur dann kann man sich politisches hin und her oder gar Stillstand leisten. Der beste Beweis
für diese These stellt die ständige Instabilität der Französischen Republiken dar. Hier kann
man deutlich erkennen, das eine jede mit Missmanagement und Korruption auf seine eigene Auflösung
hinarbeitet. Die aktuelle Entwicklung wurde hier nur durch die EU überlagert. In Deutschland wird das Selbe
zusätzlich noch von den Effekten der Wiedervereinigung verschleiert.
Die wesentlichen Merkmale dieser so genannten freien Gesellschaften sind Ignoranz und Egoismus. Es geht nicht um
Vernunftabwägung sondern um Status. So ist jede Entwicklung nur Schein und die Ziele haben keinen echten
Inhalt.
Die politische Moral sollte nicht nur den heutigen Menschen ihre Rechte und eine gewisse Freiheit garantieren,
sondern auch die Weiterexistenz der menschlichen Rasse im Auge behalten. Wahlen nicht als Rausschmiss sondern als
Auf und Abstieg in einer Entscheidungs-Hierarchie (Idee der Olympischen Demokratie) mit Ausbildung und
Prüfungen eine Entscheider/Verwalterkaste zu schaffen wäre ja keine wirklich so neue Sache.
Überhaupt irgend eine Änderung größer als "Reform" muss her. Aber "die" oben haben sich
eingerichtet und auch ein stark schrumpfender Kuchen ist groß genug für Politik und Verwaltung.
Ansonsten steuert gegen und fördert (HighTech-Arbeitsplätze für Leute mit IQ plus 100)
während das Heer der von der Natur mit anderen Gaben ausgestatteten zu Millionen anwuchs. Man steuerte gegen
und machte Bildung "einfacher" nach dem Motto: Abitur für Alle die nicht weglaufen. Und steigerte damit im
Laufe der Jahrzehnte einfach nur die Anfangsqualifizierung für ganze Berufsgruppen mit. Das Erbenis dieser
Inflation heißt heute vereinfacht Pisa. Die Schlüsse, die die heutigen politischen Entscheider hieraus
ableiten werden, werden auch weiter in einer "politisch korrekten" Sackgasse dahinvegetieren.
Ebenfalls an anderer Stelle habe ich darauf hingewiesen, dass mich ein Fehler des Ausbildungssystems mit einer besonderen Fähigkeit zum Erkennen von
Entwicklungs-Vektoren ausgestattet hat. Sieht denn keiner was ich sehe? Bestimmt meinen hier jetzt welche das sei "radikal" was hier steht! Denen sage ich:
wenn 1 Möglichkeit von Milliarden anderer die einzig Richtige ist, ist dieses ein sehr radikales
Verhältnis. Wir bauen uns eine eigene, fragile Umwelt mit technischer Vernunft und lassen sie uns von
Gruppenegoismen und Zeitgeist lenken. Bis die, bis dahin angestauten, Kräfte selbst die Lenkung
übernehmen. Fortsetzung folgt...
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